Montag, 13. Februar 2017

Rooibos

Zum Frühstück trinke ich Rooibos Tee. Bekommt mir gut. Schmeckt sogar. Ohne Zucker.

250 g kosten 60 Rand.

Bei diesem Besuch in Swaziland habe ich die Reserven aufgebraucht. Ich hatte mir sogar 250 Gramm aus Deutschland mitgebracht. Tee als loses Produkt, das ich jeden Morgen mit kochendem Wasser aufgieße. Obwohl so dicht dran an Südafrika versuche ich hier in der Region den losen Tee zu bekommen. Vergeblich. Es gibt diesen, wie all die anderen Teesorten nur in Beuteln.

Ich habe da ein altes Vorurteil gegen Beuteltee. Mein Vater erzählte mir vor vielen, vielen Jahren, als der erste Tee in Aufgussbeuteln in Deutschland angeboten wurde, dass in den Beuteln das ist, was man in den Hallen der deutschen Teehändler am Ende der Schicht zusammen gefegt hat. Das kam dann in die Beutel, am Faden hängend mit Etikett.
Die Eigentümerin des hiesigen Health Shop versucht vergeblich, bei den Produzenten in Südafrika den losen Tee zu bekommen. Sie sagt, die Hersteller sagen: Gibt es nicht mehr. Stellt sich die Frage - warum? Stimmt das?
Ich bitte meine deutsche Nachbarin, die nach Durban fährt, mir 500 Gramm mitzubringen. Und? Auch sie findet nur einen Beutel mit ROOIBOS ESPRESSO.



Im Prinzip hat Nestlé den Rohstoff Rooibos bis auf Kaffee-Pulver-Größe gemahlen. Der staubt sogar. Eine kluge Idee für all die Leute, die mit ihrer Kaffeemaschine nun Coffeine-frei etwas vermeintlich Gesundes zu sich nehmen wollen.

Der grob gehäckselte Rooibos Strauch ist nun pulverisiert, teuer verpackt, für den modernen Menschen attraktiv. (Der Strauch hat Ähnlichkeit mit unserem Ginster. Die Strunke werden verwendet, nicht die Blüten.)


 
Unter dem Strich: Ich werde weiter nach dem echten, losen Rooibos Tee suchen. In Berlin, in meinem Teeladen finde ich das Produkt, sogar Bio. Ich kann gut verstehen, dass hier in der fortschrittsgläubigen Gesellschaft Afrikas die moderne Verpackung wichtiger ist. Auch bin ich sicher, dass die Teebeutel langsam verschwinden werden. Das ist die Erste Welt, wie es auf der Verpackung angepriesen wird. WORLD FIRST.
 
( Wer böses dabei denkt. Honi soit qui mal y pense )


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