Liebe I.,
zurück in der aller-Ersten Welt, der Traumwelt des Monarchen
im Quasiländchen, berichte ich mal, was ich mit den Dollarnoten, Deinem
Ersparten, hier erreicht habe. Enttäuschend ist das Ergebnis, aus Deiner Sicht,
denn Deutschland will das Bargeld abschaffen.
Mit den Scheinen im Umschlag erreichte ich Berlin. Die drei Nullen hinter der Eins haben niemand an der Grenze interessiert. Ich gehe
damit also zu meiner Sparkasse, in der ich 40 Jahre Kunde bin. Die
Bankangestellte gibt mir zu verstehen: “Fremdwährungen nehmen wir nicht mehr!
Versuchen Sie es doch mal im Bahnhof in der Wechselstube!“ Da ich noch ein
zweites Konto bei der Sparda-Berlin habe, versuche ich es dort. Haargenau die
gleiche Antwort. Auf mein Warum höre ich „das lohnt sich für uns nicht, der
Aufwand ist zu teuer.“
Meine Schwester fliegt im Mai in die USA. Sie will die
Hälfte übernehmen, wenn die Scheine echt sind. Daran habe ich keine Zweifel,
aber das reicht ihr nicht. Hat Angst, dass sie mit Blüten in Amerika erwischt
wird. Wie prüft man US$ in Berlin?
Bahnhopf Alexanderplatz |
Er tauscht mir 500 und gibt mir 500 in den kleinen Scheinen
zurück. Ich bekomme eine Quittung. Da merke ich, dass die Wechselkurse, die ich
aus dem Wirtschaftsteil der Zeitungen oder Online gelesen habe, reine
Mondpreise (Fantasiekurse) sind. In echt, wer braucht heute noch Bares? Wir
werden hier auf die bargeldlose Zeit eingestimmt. Bankkarten, Kreditkarten,
Online-Banking – wozu brauchen wir noch Geldscheine?
Ich bin genauso enttäuscht wie Du, liebe I.
Viele herzliche Grüße aus einem kühlen, verregneten, trüben
Frühlingstag. Ostern wird nicht besser. Ich vermisse meinen Garten in
Swasiland.
F.
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