Auf meinem Weg zum Supermarkt Pick & Pay fahre ich an
dem knallroten Gebäude vorbei, das in dieser modernen Welt wie ein Relikt aus
alten Tagen (very British before independence) eine Position behauptet. Gäbe es
Denkmalschutz hier, dieses Gebäude mit seinem Laden fiele nach meiner Meinung in
diese Kategorie. Der letzte Kramladen seiner Art, wie mir der Besitzer erzählt.
Mit Einverständnis des Eigentümers und seiner Frau darf ich
Fotos machen.
Das Ende dieser Art von „Tante Emma Laden“ ist nicht nur
den Supermärkten anzulasten (das in erster Linie), aber auch die Großhändler,
die den Laden bislang belieferten, werden immer weniger, sind nicht mehr da, um
kleine Auftragsmengen liefern. Die Masse macht das Geschäft, die kleinen Mengen
sind im Preis nicht mehr konkurrenzfähig. Außerdem gibt es keine Sonderwünsche
mehr. Friss oder stirb! … sagt der Lieferant.
Eine interessante Geschichtsstunde aus dem modernen Afrika.
Ob die Behörden im Westen, die Entwicklungshilfe-Gelder genehmigen, diesen
Wandel wirklich kennen? Oder haben sie, so wie ich, immer noch ein Afrika-Bild
im Kopf, wie vor 50 Jahren, als die Länder ihre Unabhängigkeit von den
Kolonialmächten forderten? Afrika ist längst ein Teil der globalisierten
Wirtschaft, in der die Kunden nur noch das bekommen, was ihnen die großen
Konzerne genehmigen. 1 kg Sugar Beans aus landeseigenem Anbau gibt es noch als lose Ware aus dem Sack der Mühle. Im Supermarkt, handlich verpackt in 500 gr Plastiktüte, wird sich letztlich durchsetzen. Bis, ja bis in 20 Jahren, auch hier die Frage gestellt wird: Geht es vielleicht auch ohne Plastik?
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