Samstag, 7. November 2015

November 07




Blick auf die Straße in der ich wohne. Am Horizont die Bergkette, die dem Tal letztlich den Namen gibt „Valley of Heaven“.
Ein heißer Tag, der Himmel blau, keine Wolken, die Menschen stöhnen – nicht so sehr unter der Hitze, daran ist man gewöhnt – sondern weil es nicht regnet. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann hier wie eine einer der benachbarten Provinzen Südafrikas das Wasser im Haus rationiert wird. Auch ich jammere über die Hitze, ein guter Grund mal wieder zum Friseur zu gehen. Ich lasse mir einen Sommerhaarschnitt verpassen, so wie die meisten Männer hier. Kurz, pflegeleicht, nahezu Glatze. Der Friseur im „Essence of Life“ Hair Salon zückt seine Maschine, drückt den Aufsatz Nummer 2 auf den Scherkopf – und los geht’s. Preis am Ende, mit Waschen und Kopfmassage, 50 Emalangeni. Ich muss jetzt nur aufpassen, dass ich mir auf der Kopfhaut keinen Sonnenbrand hole. Die Sonne sticht. Die UV-Strahlung hier dichter dran am Südpol ist sehr gefährlich für helle Haut.

 
 Da ich selber einkaufen gehe und mein Essen zusammenstelle täglich neu zusammenstelle, kenn ich die Supermärkte schon fast in- und auswendig. Meine Köchin ist eine gute, sie nimmt sich die Zeit,  aus den heimischen Gemüsen und Lebensmitteln für uns ein Mittagessen zu bereiten. Um den Geschmack zu verstärken, fand ich auf meiner Einkaufsliste KNORR AROMAT. Was kann daran schlecht sein, kennen und nutzen wir doch in Berlin auch.


Der auf der Verpackung abgebildete, wunderschön glänzende Maiskolben, machte mich stutzig. Also las ich das Kleingedruckte und stolperte über die Beschreibung in Klammern: contains Genetically Modified Material.

Hier in diesem Teil der Welt ist Gen-Mais längst eingeführt. Ein Bewusstsein für die möglichen Folgen auf das menschliche Erbgut gibt es bei den Eliten, aber die Berichte werden nicht erst genommen. In den Tageszeitungen und  Magazinen füllen diese Berichte aus den Agenturen des Westens und Nordens leere Seiten. Nur nicht aufschrecken.

Ich frage meine Köchin, ob sie weiß was Genetically Modified Material ist. Nein, weiß sie nicht, ahnt es nicht einmal, obwohl sie gutes Englisch spricht. Genau das beabsichtigen die Hersteller, indem sie den Begriff bewusst verschleiern. Da steht nicht FOOD (damit  könnte man ja noch etwas assoziieren), sondern da steht MATERIAL. Und das finde ich perfide!

Diese Blume ist keine echte Blume, sondern eine blumige Spielerei des Fotografen.
 

 

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