Donnerstag, 23. November 2017

Jazz


Um aus der Warteschleife herauszukommen, will ich meine Woche strukturieren. Wichtigster Gesprächspartner hier in Swasiland ist Jabu. Die Gespräche mit ihm sind mir sehr wichtig. Wir kennen uns schon lange. Er war Redakteur bei den beiden Zeitungen im Lande als ich beim Fernsehen arbeitete. Heute ist erauch schon über 60, ein wichtiges Mitglied der Journalistenvereinigung in Swasiland.

Wir haben uns auf einen JOUR FIX am Mittwoch in der Mittagszeit geeinigt. Gestern also trafen wir uns zum ersten Mal, zum Gedankenaustausch und zum Essen.
Ich will jetzt über das Essen reden, denn der Hamburger, den ich mir bestellt hatte, ist mir absolut nicht bekommen. Gegen alle guten Vorsätze – aber aus Solidarität , ich wollte Jabu nicht alleine essen sehen -  habe ich mir eine kleine Portion bestellt. Eigentlich gegen meine Überzeugung, schon mit Widerwillen,  habe ich das Stück Fleisch im Brötchen mit Salat und Mayo und Chips gegessen. Schon 1 Stunde später hatte ich Magenbeschwerden.

Für den Abend hatte ich mir den Besuch eine Jazz-Veranstaltung vorgenommen. Mit Magenschmerzen bin ich wieder zurück in die Stadt. Ich habe es nicht bereut. So etwas Tolles habe ich lange nicht gehört und gesehen. Die Gruppe nennt sich SWAZI GOLD. Kenner der Szene wissen, was damit gemeint ist. Das beste Haschisch in Afrika wird hier angebaut. Aber auch mit drakonischen Strafen geahndet.

https://www.facebook.com/events/1884199151907749/
 
Im Moment gibt es eine heftige Debatte in Land, ob man dieses „Gold“ vielleicht doch medizinisch nutzen sollte. Man schaut über den Tellerrand nach Europa und in die USA. Diese uralte Kulturpflanze in Swasiland wurde erst zu Zeiten der Südafrikanischen Apartheid verboten. Ich erinnere mich, als die Polizei der Regierung in Pretoria mit Hubschraubern ins Königreich flogen und die „illegalen“ Anbauflächen mit giftigen Pflanzenvernichtungsmittel besprühten, vergleichbar vielleicht mit Agent Orange. Heute werden nur noch die „Schmuggler“ festgesetzt und die Ernte in von der Polizei kontrollierten Öfen verbrannt.
Der Abend mit den Musikern war große Klasse. Selten so begnadete Musiker gehört.

Trotz Magenschmerzen habe ich bis 20:30 h durchgehalten,  in der Nacht aber sehr schlecht geschlafen.  Jetzt, beim Schreiben, so scheint es, ist alles wieder gut. Ich habe da so ein paar Mittelchen, rein pflanzlich und von Muttern, zumal die Ursache ganz klar war – verunreinigte Speise. Noch mal Glück gehabt.
 

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