Zweifellos gehöre ich zur ökonomischen Elite des Landes hier
im Königreich. Vielen anderen Bewohnern geht es noch besser, der Mehrheit in
Swasiland aber geht es schlechter, geht es ganz schlecht. Eine Mittelschicht
fehlt.
Die berühmte Schere geht immer weiter auseinander, hier wie
in Deutschland, wie überall auf dieser Erde. Eine Folge der Globalisierung.
Seit 1967 bereise ich, erkunde, erfahre, beobachte ich Afrika. Die oben
beschriebenen Veränderungen erlebe ich hautnah. Ich bin Teil dieses Systems,
ohne mir Vorwürfe zu machen. In den 50 Jahren hat sich viel verändert. Darüber
schreiben kluge Leute dicke Bücher – analytisch oder polemisch. Die ewig
Gestrigen, der ohnmächtige Kritiker dieser Entwicklung, Afrikaner wie
Europäer, nennt den Kolonialismus als Ursache für die Fehlentwicklung auf dem
Kontinent.
Diese Einleitung will ich loswerden, wenn ich das Foto von
der Megainvestition in Swasiland zeige: Kongresszentrum und Luxushotel. Dieses
sogenannte Entwicklungsprojekt entsteht gleich in meiner Nachbarschaft in Ezulwini.
Zur turnusgemäßen Hauptversammlung der African Union (AU),
wenn sich die Staatsoberhäupter der ca. 50 afrikanischen Staaten mit Entourage in
Swasiland treffen werden, muss ein genauso außergewöhnlich teurer Gipfel
aufgeschüttet werden, wie bei den Gipfeltreffen in Europa. Der König hat
erklärt, er verfügt: „Im Jahr 2022 müssen wir den Sprung geschafft haben! Dann
ist Swasiland Teil der Ersten Welt!“
Er nennt es VISION 2022.
Er nennt es VISION 2022.
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