Ausrutschen auf einer Bananenschale? Darüber haben wir früher gelacht. Mit versteckter Kamera hatte das junge Deutsche Fernsehen hohe Einschaltquoten. Wir lachten über die Blöden, wenn wir lasen, dass mal wieder jemand auf der Bananenschale ausgerutscht ist und sichArm oder Bein gebrochen hatte.
Dennoch, mit Humor hat
die Berichterstattung es damals geschafft, dass inzwischen kein Mensch mehr
eine Bananenschale achtlos auf dem Bürgersteig fallen lässt. Der Papierkorb ist
heute in der Nähe.
Eine solche langanhaltende Wirkung, mit Humor und Information, könnte man erreichen, das Thema Harndrang und In-Kontinenz
(bei Frauen und Männern) aus der Tabuzone herauszuholen. Klare Ansage … der
nächste Papierkorb ist Dein Urologe. Dort kannst Du Dein Problem loswerden. (Ärzte
– Achtung: Das ist eine Metapher.)
Brille ….
Warum gehen wir ohne Scham zum Augenarzt und lassen unsere
Sehschwäche im Alter untersuchen? Ich spreche von den Normalsichtigen, die ab
45 Jahren erste Anzeichen einer Veränderung beobachten. Mit einer Brille
begnügt sich der Patient nicht mehr, er findet es schick sich operieren zu
lassen. Ja, einen neue Linse ins Auge einzusetzen ist trendy. Oder doch ein
wenige Scham, um nicht gleich als Greis mit Sehschwäche erkannt zu werden. Er oder sie haben keine Angst vor dem Eingriff,
einer OP.
Der Patient fragt kaum noch, warum sich die Augen im Alter
verändern. Er und sie nehmen es als gegeben hin, altern ist doch keine
Krankheit. Die Organe des Körpers verändern sich. Nur bei der Veränderung der Prostata
will man wissen, warum? Bei der Erschlaffung der Blasenschließmuskel wollen man
und frau es nicht wahrhaben. Wie kann der Alterungsprozess gestoppt werden? Ich
erinnere mich an die guten Ratschläge eines peniblen Onkels, der sich lange,
sehr lange weigerte eine Brille zu tragen. Grünzeug, vor allem Karotten (wie
die Kaninchen) aß er bis zum Schluss. Zog mit dem Finger die Augenlider in den
Ecken nach außen, um besser sehen zu können. Er war ein Fanatiker, der glaubte dem
Alterungsprozess ein Schnippchen schlagen zu können. Bis er schließlich nicht
mehr lesen konnte.
Harndrang ...
Harndrang ...
So ähnlich verstehe ich, höre und lese ich, die Werbung für Kürbiskerne und
Granatapfelsaft bei Prostataproblemen. Keiner der empfehlenden Pharmakologen und Wissenschaftler
(nach evidenzbasierter Statistik) erklärt mir, wann man (n) damit anfangen
sollte und wann diese Mittel keine Wirkung mehr auf die Prostata haben. (Das Beispiel der Japaner auf der Insel
Hokaido wird oft zitiert. Sie essen seit ihrem dritten Lebensjahr bis ins hohe
Alter zu jeder Mahlzeit Reisbällchen in Seegras eingewickelt.) Unseren Konsumenten
in Deutschland, mit dem Verdacht auf Prostatakrebs, wird immer noch suggeriert,
dass diese Naturstoffe den Krebs verhindern können, wenn man(n) jetzt damit
anfange.
Ich spreche hier von gesunden Menschen, die altern. Ich
spreche nicht von den Menschen, die mit ein paar Komorbiditäten(
Begleiterkrankungen wie Diabetes oder
Fettleibigkeit) ohnehin eine kürzere Lebenserwartung haben.
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