Aids interessiert aufgeklärte Touristen aus Deutschland
kaum, weil sich die Besucher mehr für die schöne Landschaft und die wilden Tiere
interessieren. Sextourismus ist hier im Land noch kein Problem, wie in Kenia
zum Beispiel. Bei den Reisevorbereitungen
erfährt der deutsche Tourist, dass Swasiland frei ist von sogenannten
Tropenkrankheiten. Die Moskitos hier sind, wie bei uns in Deutschland die lästige Mücken. Wenn sie stechen dann juckt
es. Eine Malaria-Prophylaxe, so wie in den Ländern mit Traumstränden, war
bislang nicht nötig – in der Vergangenheit.
Seit 1988 erzähle ich meinen Besuchern, dass es hier keine
Malaria gibt. Das hat sich jetzt aber schlagartig geändert. In der letzten
Woche haben die Zeitungen von vier Todesfällen berichtet. Malaria als
Todesursache. Selbst das hiesige Gesundheitsministerium ist aufgeschreckt.
Mein Schlafzimmer |
Zur Beruhigung meiner Freunde und Leser des Blogs, ich
schlafe nicht nur in Afrika, sondern überall wo es Mücken gibt (auch am
Bodensee im Sommer) unter dem Moskitonetz. Das Summen am Ohr ist mir
unerträglich.
Erwirscht, erschlagen |
Hier in Swasiland ist
die malariafreie Zeit vorbei. Vielleicht auch eine Folge des Klimawandels, denn
im Nachbarland Mosambik ist Malaria eine tödliche Epidemie. Diese Nachricht hat natürlich Auswirkungen
auf die Tourismusindustrie. Auch wenn
STA (Swaziland Tourist Authority) noch keine Warnung ausgesprochen hat, so
beobachten die Gesundheitsämter in Deutschland die Entwicklung Afrika sehr
sorgfältig.
Interessant ist die Geschichte des Volkes der Swasis, die
mir mein Freund Jabu erzählt. Die Gruppe um den Clan der Emaswati ist vor dem
kriegerischen König Shaka Zulu nicht nur wegen seiner Brutalität und Kriege aus
dem Zululand in die Berge geflohen, sondern auch, so erzählt man sich, in die malariafreien Berge im Norden. Ins
heutige Swasiland. Die Menschen hier
sind Traditionalisten. Deshalb glauben sie nicht daran, dass es in ihrem
Königreich Malaria geben kann. Und wenn, dann kommt das Übel (natürlich) von
den Nachbarn. Eine Kampagne gegen
Malaria gibt es zwar, gefördert von der WHO, aber so recht ernst nimmt man das
hier im Highfeld oder Middlefeld nicht. Deshalb wirkt es etwas kurios, wenn ein
Reporter die Empfehlung ausspricht, man solle Schweppes Dry Lemon oder Tonic
Water trinken. Dieses Getränk enthalte Chinin und das schütze vor Malaria. Das
wussten schon die britischen Kolonialisten. Sie erfanden den heute noch
beliebten Mix „Gin Tonic“ als sun downer.
Sollte ich mir wohl wieder angewöhnen, bevor ich unter mein
Moskitonetz krieche.
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