Donnerstag, 14. Dezember 2017

Tante Emma Laden


Auf meinem Weg zum Supermarkt Pick & Pay fahre ich an dem knallroten Gebäude vorbei, das in dieser modernen Welt wie ein Relikt aus alten Tagen (very British before independence) eine Position behauptet. Gäbe es Denkmalschutz hier, dieses Gebäude mit seinem Laden fiele nach meiner Meinung in diese Kategorie. Der letzte Kramladen seiner Art, wie mir der Besitzer erzählt.

 
Mit Einverständnis des Eigentümers und seiner Frau darf ich Fotos machen.


 



 Heute habe ich meine Gutschrift eingelöst. Ich konnte einen Teil meiner Einkaufsliste abarbeiten.           ....   Kerzen, Seife, 1 kg Bohnen aus dem großen Sack abgewogen, Rattenfalle, Spüli.

Das Ende dieser Art von „Tante Emma Laden“ ist nicht nur den Supermärkten anzulasten (das in erster Linie), aber auch die Großhändler, die den Laden bislang belieferten, werden immer weniger, sind nicht mehr da, um kleine Auftragsmengen liefern. Die Masse macht das Geschäft, die kleinen Mengen sind im Preis nicht mehr konkurrenzfähig. Außerdem gibt es keine Sonderwünsche mehr. Friss oder stirb! … sagt der Lieferant.
Eine interessante Geschichtsstunde aus dem modernen Afrika. Ob die Behörden im Westen, die Entwicklungshilfe-Gelder genehmigen, diesen Wandel wirklich kennen? Oder haben sie, so wie ich, immer noch ein Afrika-Bild im Kopf, wie vor 50 Jahren, als die Länder ihre Unabhängigkeit von den Kolonialmächten forderten? Afrika ist längst ein Teil der globalisierten Wirtschaft, in der die Kunden nur noch das bekommen, was ihnen die großen Konzerne genehmigen.
1 kg Sugar Beans aus landeseigenem Anbau gibt es noch als lose Ware aus dem Sack der Mühle. Im Supermarkt, handlich verpackt in 500 gr Plastiktüte, wird sich letztlich durchsetzen. Bis, ja bis in 20 Jahren, auch hier die Frage gestellt wird: Geht es vielleicht auch ohne Plastik?

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