Dienstag, 31. Oktober 2017

Duft wie Jasmin

Wenn ich durch den Garten gehe, folge ich zuerst immer der Nase. Jasmin-Duft wird von den Blüten des Baumes verströmt, der am Ende saure Grapefruit-Früchte bietet. Ein wunderbarer Duft. Nur muss ich vorsichtig sein, wenn ich mit der Nase zu dicht rangehe. Ich bin nicht der einzige, der vom Duft angelockt wird. Die Bienen und andere Insekten sind auch schon da. Das Geheimnis erfahre ich von meiner Küchenhilfe: Morgens, wenn es noch kühl ist, sind die Insekten noch nicht unterwegs. Ich aber!


Montag, 30. Oktober 2017

Corporate Plaza

... in der Hauptstadt
Fahrt in die City. Reparatur der Herdplatte. Einkauf bei Pick and Pay. Omelette zu Mittag. Keine besonderen Vorkommnisse. WhatsApp aus Berlin: Die Installation der TV-Breitband Dose im Wohnzimmer ist erledigt. Die Kamera-Reparatur bei Saturn kostet 33 Euro. etc. pp ...
Die Zeitumstellung in Deutschland habe ich registriert. An der Kuechenuhr hängt nun ein Zettel: We are 1 hour ahead!

Sonntag, 29. Oktober 2017

Bananenschale




Ausrutschen auf einer Bananenschale? Darüber haben wir früher gelacht. Mit versteckter Kamera hatte das junge Deutsche Fernsehen hohe Einschaltquoten.  Wir lachten über die Blöden, wenn wir lasen, dass mal wieder jemand auf der Bananenschale ausgerutscht ist und sichArm oder Bein gebrochen hatte.
 
Dennoch, mit Humor hat die Berichterstattung es damals geschafft, dass inzwischen kein Mensch mehr eine Bananenschale achtlos auf dem Bürgersteig fallen lässt. Der Papierkorb ist heute in der Nähe.

Eine solche langanhaltende Wirkung,  mit Humor und Information,  könnte man erreichen, das Thema Harndrang und In-Kontinenz (bei Frauen und Männern) aus der Tabuzone herauszuholen. Klare Ansage … der nächste Papierkorb ist Dein Urologe. Dort kannst Du Dein Problem loswerden. (Ärzte – Achtung: Das ist eine Metapher.)
Brille ….
Warum gehen wir ohne Scham zum Augenarzt und lassen unsere Sehschwäche im Alter untersuchen? Ich spreche von den Normalsichtigen, die ab 45 Jahren erste Anzeichen einer Veränderung beobachten. Mit einer Brille begnügt sich der Patient nicht mehr, er findet es schick sich operieren zu lassen. Ja, einen neue Linse ins Auge einzusetzen ist trendy. Oder doch ein wenige Scham, um nicht gleich als Greis mit Sehschwäche erkannt zu werden.  Er oder sie haben keine Angst vor dem Eingriff, einer OP.

Der Patient fragt kaum noch, warum sich die Augen im Alter verändern. Er und sie nehmen es als gegeben hin, altern ist doch keine Krankheit. Die Organe des Körpers verändern sich. Nur bei der Veränderung der Prostata will man wissen, warum? Bei der Erschlaffung der Blasenschließmuskel wollen man und frau es nicht wahrhaben. Wie kann der Alterungsprozess gestoppt werden? Ich erinnere mich an die guten Ratschläge eines peniblen Onkels, der sich lange, sehr lange weigerte eine Brille zu tragen. Grünzeug, vor allem Karotten (wie die Kaninchen) aß er bis zum Schluss. Zog mit dem Finger die Augenlider in den Ecken nach außen, um besser sehen zu können.  Er war ein Fanatiker, der glaubte dem Alterungsprozess ein Schnippchen schlagen zu können. Bis er schließlich nicht mehr lesen konnte.

Harndrang ...
So ähnlich verstehe ich, höre und lese ich,  die Werbung für Kürbiskerne und Granatapfelsaft bei Prostataproblemen. Keiner der empfehlenden Pharmakologen und Wissenschaftler (nach evidenzbasierter Statistik) erklärt mir, wann man (n) damit anfangen sollte und wann diese Mittel keine Wirkung mehr auf die Prostata  haben. (Das Beispiel der Japaner auf der Insel Hokaido wird oft zitiert. Sie essen seit ihrem dritten Lebensjahr bis ins hohe Alter zu jeder Mahlzeit Reisbällchen in Seegras eingewickelt.) Unseren Konsumenten in Deutschland, mit dem Verdacht auf Prostatakrebs, wird immer noch suggeriert, dass diese Naturstoffe den Krebs verhindern können, wenn man(n) jetzt damit anfange.

Ich spreche hier von gesunden Menschen, die altern. Ich spreche nicht von den Menschen, die mit ein paar Komorbiditäten( Begleiterkrankungen wie  Diabetes oder Fettleibigkeit) ohnehin eine kürzere Lebenserwartung haben.
 

 
Was die Ophthalmologen (Augenärzte) geschafft haben, könnten die Urologen (Fachärzte für Harn- und Geschlechtsorgane) doch auch schaffen.

Samstag, 28. Oktober 2017

Geburtstagsfeier

Einladung zur Familienfeier am Freitag im GIGI's. Die Nachbarin A. feiert ihren 70sten Geburtstag.
Eine wunderbare Stimmung. Impressionen vom Abend.

Oma und Enkel

Speech, speech ...


Freitag, 27. Oktober 2017

Ich räume auf ...

... und finde ein schönes Modell aus Balsaholz. Die Royal Swazi Airline, die vor vielen Jahren in die Insolvenz flog. Kennen wir doch ....



Ich bin oft mit der Fokker geflogen.
 

 Und heute kämpft die Regierung darum, einen Flieger auf die Piste zu bringen. Seit mehr als einem Jahr. Lufthansa Consulting soll helfen.



News
Air Service Development for Swaziland

23.10.2017

The Swaziland Civil Aviation Authority (SWACAA) recently commissioned Lufthansa Consulting to boost air services at the new King Mswati III International Airport (KMIII I.A.) in the Kingdom of Swaziland, a sovereign state in Southern Africa.

At present, air traffic in this region is concentrated on routes to/from Johannesburg in neighboring South Africa and there is a lack of services to other destinations. This highlights the need for improved air travel links to South-Eastern Africa. SWACAA’s objective is to approach airlines and convince them to operate to/from KMIII I.A. as well as to increase the number of visitors to Swaziland.

At the outset, Lufthansa Consulting conducted a thorough market potential analysis including market sizing, growth forecasting, stimulation potential and research into opportunities – evaluated with respect to the evolution of socio-economic indicators. The experts identified potential new routes and performed a detailed assessment of the market. They then developed sophisticated route studies and gained valuable insights into market opportunities for targeted airlines to launch new services to Swaziland.

The consultants provided effective guidance on an Air Service Development (ASD) program for SWACAA to attract new services and support the initial operations. Furthermore, they demonstrated their professional expertise with regard to airline networks and fleet management, which is key to the success of such a program. In addition, Lufthansa Consulting carried out training measures for its client on ASD and aviation marketing.

SWACAA and Lufthansa Consulting jointly contacted with airlines in the region with a view to opening new routes to Durban, Cape Town and Harare, as well as introducing new frequencies on the Johannesburg route and launching a link to an African hub. In order to support the introduction of the new routes, the partners will implement a state-of-the-art ASD program, including incentive schemes to facilitate the initial phases of the operations as well as tailored marketing support to stimulate traffic at targeted airlines. 

 “The Swaziland Civil Aviation Authority is proud to be associated with such a globally reputed company as Lufthansa Consulting. Their professionalism in approaching each problem is second to none,” said Solomon Dube, Director General of the Swaziland Civil Aviation Authority. “Swaziland is faced with a unique problem of having a very low demand for air traffic services. Currently very few travelers use air transport, yet the potential is very promising. People have the desire to fly, especially to and from the SADC region. They are currently inhibited by the high cost of air services available for similar stage lengths in other countries. It is our belief that Lufthansa Consulting’s intervention in the systematic development and implementation of the ASD will yield the desired results in the near future. This will be in the spirit of the Yamoussoukro Decision, which foresaw increased and affordable intra-African air transportation.”

Lufthansa Consulting has longstanding, extensive expertise in conducting Air Service Development and traffic forecast projects with highly regarded international airlines and airports worldwide. As one of the leading international transportation consultancies in Africa with numerous projects in the region, the company has an excellent understanding of the Swaziland market.

Donnerstag, 26. Oktober 2017

Auto in Reparatur

... ,  deshalb heute nicht mobil. Keine Einkäufe, keine Kaffeefahrt. Ein ruhiger Tag im Haus.
Ich nutze die Zeit am Computer, im Netz, um meinen Gastbeitrag zu verteilen.

Der alte Mazda schnurrt wieder. Die Werkstatt hat vorne rechts ein Kugellager erneuert. Service an der Lenkung. Linker Scheinwerfer war defekt, incl. Parkleuchte. Nun geht alles wieder. Auch der Sitz wurde neu geschweißt, weil er als Wackelsitz nicht sicher war.
alles zusammen E 1480 gleich 100 Euro.




Mittwoch, 25. Oktober 2017

Schreiben

Dieser Mittwoch ein Erfolgstag. Die Redakteurin von  Focus online schickte mir den Link auf meine Geschichte. Das tut gut. Als Autor brauche ich Anerkennung, wie jeder andere Mensch auch, der sich angestrengt hat. Als Journalist brauche ich ein Feedback, heute mehr denn je, weil ich ja über keine Sendezeit mehr verfüge, so wie im Berufsalltag.

http://www.focus.de/gesundheit/experten/inkontinenz-bei-maennern-unkontrollierter-harndrang_id_7752026.html

"She made my day". Andere freuen sich über steigende Aktienkurse oder ein gelungenes Konzert als Erster Geiger. Ich werde weiter schreiben, wenn auch vieles  im Papierkorb endet. Hier in meinem paradiesischen Garten habe ich Muße. Der Besuch der Meerkatzen lenkt nicht ab, sondern regt zu neuen Gedanken an.

Sonnenuntergang. Wolken kuendigen Gewitter an.
 
Als ehemaliger Redakteur weiß ich, dass Beiträger gekürzt werden. Da ich keine Wort- und Zeichen Vorgabe hatte, habe ich drauf los geschrieben.

 
Hier nun mein Beitrag, meine Anmerkungen zum Thema „Unkontrollierter Harndrang“ bei älteren Männern, die, wenn sie  z.B. in Erfurt, Hannover oder auch Stuttgart erwischt werden, für ihre Not mit bis zu 5000 Euro bestraft werden.
https://www.bussgeldkatalog.org/wildpinkeln/
Wenn Sie noch Fragen haben, dann schreiben Sie mir bitte. Telefonisch bin ich nicht zu erreichen, weil ich in Swasiland schreibe.
Ich freue mich darauf,  wenn ich wieder ein wenig zur Aufklärung beitragen konnte.
Mit herzlichen Grüßen
FWZ
PS: Als Anhang finden Sie zwei Fotos, Symbolbilder. Ein Senior als Spontan-Pinkler im Vorgarten einer Stadt.


Gastbeitrag zum Thema „unkontrollierter Harndrang“ bei Männern.
„Er riecht wie ein alter Mann“, das ist wahrlich kein Kompliment. Anders dagegen, wenn man über ihn sagt: „Der Alte riecht nach Geld“.
„Er riecht nach altem Mann“ ist negativ. Will heißen: Er riecht nach Urin.
Ich möchte der Frage nachgehen:  Wie kommt das?
Einen gesunden Mann mit 65 oder 70 Jahren würde man in unserer Gesellschaft nicht ohne weiteres als alten Mann bezeichnen.  Der Spruch vom „alten Mann“ stammt aus einer Zeit,  als die meisten Männer mit 50 oder gar 60 wirklich verbraucht und häufig krank waren. Ein heute 70-Jähriger würde sich diese Alterseinordnung verbieten. Geblieben aber ist der Spruch. Ein 55-Jähriger, heute in der Blüte seines Lebens, auf dem Höhepunkt seines beruflichen Erfolges, muss gelegentlich feststellen, dass ihm ein ungewohnter Harndrang zu schaffen macht. Er kann es sich nicht erklären, warum er beim Wasserlassen plötzlich Schwierigkeiten hat und aus der Harnröhre noch ein paar Tropfen nachfließen. Urin tröpfelt in die Unterhose. Nachts muss er häufiger auf die Toilette. Ein Organ, eine Drüse unterhalb der Blase macht ihm zu schaffen. Er kann sie nicht benennen, weil er sich darüber noch keinen Kopf gemacht hat. Erkundigt er sich bei seinen Freunden, vielleicht sogar beim Arzt, dann hört er zum ersten Mal das Wort Prostata. Ja, wenn er mit diesen neuen Schwierigkeiten zum Arzt gehen würde, zum Hausarzt oder vielleicht gleich zum Urologen, der würde ihm seine Prostata erklären. Die möglichen Ursachen, was da passiert. Doch der deutsche Mann geht nicht zum Arzt, die meisten jedenfalls suchen keinen ärztlichen Rat. Urinverlust gibt es ihrer Wahrnehmung nur bei älteren Frauen. Außerdem als Tabuthema mit Scham besetzt.
Freunde raten ihm,  jetzt Kürbiskerne zu essen, Granatapfelsaft zu trinken.
Und damit sind wir beim Thema: unkontrollierter Harndrang im Alter, obwohl man doch gar nicht alt ist, sich nicht alt fühlt. Neben dem gefühlten Alter gibt es auch noch das biologische Alter. Der Körper altert. Die Prostata altert. So wie die Haare entweder ausfallen oder langsam grau werden, die Augen eine Brille brauchen, beides sichtbare Prozesse. Die Prostata verändert sich langsam, unbemerkt aber fühlbar.
Die Funktion meiner Prostata erklärte mir mein Urologe am Beispiel einer Kastanie, von der Größe etwa. Mitten durch sie hindurch fließt der Urin in der Harnröhre zum Penisausgang. Für die Veränderung mit zunehmendem Alter, dem Prozess des Wachsens, passt das Kastanienbild nicht so recht. Wir wissen, wie Kastanien wachsen, bis sie als reife Frucht aus der Schale herausfallen und langsam trocknen, schrumpeln. Hier muss ein neues Bild helfen. Wie wäre es mit einer kleinen Tomate, die am Strauch wächst und größer wird. Für das steigende Volumen wäre Platz im Unterbauch. Aber diese Prostata-Tomate dehnt sich nicht nur im Umfang aus, sondern auch im Inneren. Hier beginnt die Schwierigkeit: Das Wachstum drückt auf die innen liegende Harnröhre. Dieser Kanal wird zunehmend enger und lässt nicht mehr so viel Urin durch wie gewohnt. Beim Wasserlassen bleiben größere Harnmengen in der Blase, sodass sie schneller wieder vollläuft. Nerven aus der Harnblasenwand melden dem Gehirn, wenn ein kritischer Füllstand erreicht ist.
 
Ich musste so weit ausholen, um die Funktion und den Harndrang zu erklären. Alle Vergleiche hinken. Die Harnröhre kann irgendwann sogar völlig blockieren. Auf die Frage, warum das so ist, gibt es noch keine Antwort. Warum fällt beim Mann im Alter das Kopfhaar aus? Warum sprießen gerade die  Augenbrauen einiger Männer zu üppiger Größe? Selbst auf diese banalen Sinnfragen gibt es noch keine befriedigende Antwort.
Die älteren Leser können sich an die Expo2000 in Hannover erinnern. Aber wahrscheinlich vor allem an den damals „skandalösen“ Vorfall, als Prinz Ernst August von Hannover an einer Rückseite des türkischen Pavillons urinierte. Vom Pinkel-Prinzen war damals die Rede. Alle (ich auch) sagten Pfui!
Heute gibt es mehr von diesen prominenten Wild-Pinklern, wie sie genannt werden. Und ihre spontanen Handlungen werden wieder skandalisiert. Dennoch „outen“ sie sich anschließend und bekennen sich zu ihrem plötzlichen, unkontrollierten Harndrang: Harry Wijnvoord, Zachi Noy, Gérard Depardieu und andere.
Wilde Pinkler so werden sie von Kommunalpolitikern genannt, bereiten den Ordnungsämtern große Sorgen. Gebühren bis zu 5000 Euro werden schon festgeschrieben. Ich spreche hier vom Alltag, von Senioren- oder Spontanpinklern, nicht von organisierten Besäufnissen, die die Kommunen regelmäßig tolerieren und genehmigen. Die volle Blase eines 30-Jährigen nach drei Litern Bier braucht Toilettenwagen auf dem Festplatz. Kostenlos, denn die Steuern aus dem gewerbsmäßigen Betrinken sollten einen freien Zugang zum Pissoir ermöglichen.
Vor meiner Prostata-Operation ging es mir genauso. Plötzlich konnte ich den Urin nicht mehr halten.  Musste mich irgendwo entleeren. Eine Hausecke, ein Busch, nur nicht in die Hose. Auf dem Weg zum Theater. Die Situation war mir sehr unangenehm, meiner Partnerin mehr als peinlich.
Würde mich heute einer dabei erwischen und anzeigen, ich würde dem Amtsrichter meine Not erklären: „Ich konnte nicht mehr einhalten. Der Harndrang kommt ganz plötzlich. Dann melden sich bereits die ersten Tropfen. Ich muss jetzt sofort pinkeln – sonst geht alles in die Hose.“
So, oder so ähnlich, sähe meine Verteidigung aus. Und wenn der Richter über 50 Jahre alt wäre, dann würde er mich verstehen. Sonst bringe ich ein ärztliches Gutachten, in dem bescheinigt wird, dass mir meine Prostata und Blase erhebliche Probleme bereiten.
Das wäre ein spektakulärer Prozess für die Medien. Diese würden dann endlich fordern, die Gemeinde möge mehr öffentliche Toiletten im Straßenraum aufstellen. Das Modell der Altberliner Pinkelhäuschen (Zille lässt grüßen) könnte plötzlich wieder ins Gespräch kommen? Natürlich angepasst an moderne Hygienevorschriften.
Ich spreche hier für die Männer, die aufgrund ihres Alters Blasenprobleme und Harndrang haben. Urologen geben Empfehlungen, wie man(-n) sich verhalten sollte. Doch wer von den Männern geht schon bei nächtlichem oder täglichem Harndrang zum Arzt? Deswegen wird er immer wieder überrascht, wenn es plötzlich drängt und tröpfelt, er den Urin nicht mehr halten kann? Die Golfspielern in den USA haben einen klugen Spruch: „Never miss a piss!“ Heißt übertragen, man(-n) sollte immer eine öffentliche Gelegenheit zum Pinkeln wahrnehmen, bevor man(-n) auf den Golfplatz geht. Das gilt auch für mich, wenn ich das Haus verlasse – und nach einem längeren Ausflug ins städtische Abenteuer, eine Toilette sehe.
Dass ich erst aus Erfahrung klug wurde, liegt in der Natur des Mannes. In meinem Buch beschreibe ich einen Ausflug nach Argentinien, zu den Wasserfällen von Iguazu.
Der Teufel hat seine Hand im Spiel, genau am Schlund zur Hölle, in Argentinien, kann ich das Wasser nicht mehr halten. Der Iguazú Wasserfall mit dem „Garganta del Diablo“ ist der spektakulärste Punkt auf meiner Reise. Der Ausflug endete früher als geplant. ... In der anhaltenden Drängelei auf der Plattform kann ich mich nicht konzentrieren. Und dann ist da noch ein Drängen in der Blase.
Der verbliebene Schließmuskel hält nur schwach. Ich muss eine Toilette finden. Zurück! Dorthin, zum Beginn des Laufstegs, wo ich eine Toilette sah. Auf dem Weg merke ich, wie lang dieser Steg ist (später lese ich: 1,2 km) Ich kann den Urin nicht mehr halten. Er fließt, wenn auch nicht in Strömen, aber unaufhaltsam in die Hose. Die hell-grüne Leinenhose verfärbt sich sichtbar dunkel, vorne wie hinten. In den Gesichtern der mir entgegenkommenden Menschen kann ich ja nicht lesen, was sie denken. Peinlich ist es allemal. Ich erreiche die Toilette mit Müh und Not. Den Rest in der Blase kann ich im Urinal noch entleeren. Entspannt, entkrampft, schüchtern, muss ich nun einen Platz an der Sonne finden.
Irgendwann musste es einmal passieren. Ich war mir zu sicher geworden. Eine dumpfe Ahnung begleitet mich immer. Heute im Argentinischen Urwald, unwissend, auf welche lange Tour ich mich einlasse, hatte ich normal gefrühstückt: Obst, zwei Tassen Kaffee und ein Glas Wasser. Sonst bin ich vorsichtig, zurückhaltend beim Trinken, wenn ich über drei Stunden keine Toilette in der Nähe habe. Das also war die Stunde der Wahrheit. Das tägliche Leben mit einer verkleinerten Blase und nur einem Schließmuskel ist nicht normal.
Das Gefühl der Peinlichkeit war größer als der eigentliche Schaden. In tropischer Sonne trocknet die Hose, während ich schreibe. Ich drehe mich um die eigene Achse, abgeschieden vom Touristenstrom hinter einer Mauer. Wenn ich das Auto und meinen Reiseführer am Eingang des Nationalparks erreiche, dann wird er nichts mehr merken. In der Reisetasche habe ich die Reserveunterhose für den nächsten Tag. Alles wird gut.
Mein Tipp: Wenn’s in unbekannte Abenteuer geht, immer jede Toilette vorher besuchen. Bei Flügen in kleinen Maschinen und bei Bootsfahrten ohne Toilette kenne ich den Trick. Hier am „Schlund der Hölle“ habe ich mich überlistet. Wie beneide ich die Forscher, Entdecker, Abenteurer, die ohne Laufsteg vor mir hier waren. Die konnten sich einfach in „die Büsche schlagen“, wenn sie den Drang verspürten. Heute hinderte mich daran ein 1200 Meter langer Zaun neben dem Laufsteg. Blicke aus hunderten von Augen, die schon am frühen Morgen mit ihren Kameras allzeit bereit sind. Da muss ich mir doch echt in die Hose machen.
 
Ich hätte es wissen müssen, denn der Urologe, der mich operiert hatte, sagte mir noch auf dem OP-Tisch: „Jetzt, wo der Blasenschließmuskel dicht ist, müssen Sie wieder Pipi-Machen lernen wie ein Kind!“  Ich spreche hier von dem Extremfall einer OP nach der totalen Entfernung der Prostata wegen eines Tumors. Doch nicht jedes Prostata-Problem ist gleich auch der Verdacht auf Krebs. Meistens ist es die harmlosere Variante, weil die Vorsteherdrüse wächst.  Die Fließgeschwindigkeit des Harnstrahls nimmt ab. Reste des Urins können in der Blase bleiben. Mann hat das Gefühl, sie wird nicht mehr richtig leer. Es gibt da viele Möglichkeiten, die unangenehmen Beschwerden zu behandeln. Der Urologe kennt sie und benennt sie.
Offenbar weicht das Tabu langsam auf. Der Mann akzeptiert, dass nicht nur seine Frau ein Kontinenz-Problem im Alter bekommt. Es muss ja nicht gleich das Schlimmste sein. Die Angst vor der Inkontinenz kommt erst, wenn der Arzt einen Karzinomverdacht untersuchen lässt. In den meisten Fällen stellt der Urologe eine so genannte gutartige Hyperplasie der Drüse fest. Und wenn er ein sehr guter Urologe ist, dann findet er auch eine Lösung gegen den unangenehmen Geruch des Nachtröpfelns. Denn alte Männer gibt es nicht mehr, und wenn, dann riechen sie heute nach Lebenslust.
 
 

Meerkatzen im Garten


Sie sind wieder da! Besuch im Garten, auf der Suche nach Futter. Da gibt’s zur Zeit nichts Essbares. Ein Einladung zu meinem Müsli Frühstück verkneife ich mir. Sie holen sich ohnehin alles, was sie wollen. Wenn, ja wenn ich nicht da bin, die Fenster offen lasse, dann bedienen sie sich schnell an meinem Obstteller. Die Saison für Vegetarier ist schlecht. Kein reifes Obst im Garten. Nur im Supermarkt. Doch da kommen sie nicht rein….





 
Immer neugierig, immer Blickkontakt, wenn sie nicht gerade auf der Flucht sind.

Dienstag, 24. Oktober 2017

Spaziergang

Heute habe ich mich zu einem frühen Spaziergang überredet. 30 Minuten durch die Nachbarschaft laufen, schauen ob sich etwas geändert hat? Ja, die wilde Müllkippe unter dem Verbotsschild ist größer geworden. Ach ja, und die SUVs in den Vorgärten sind noch fetter, noch hässlicher geworden.

Auf der Straße spielen die Kinder mit dicken Autoreifen * die sie vor sich hertreiben. Ein Spiel, weltweit bekannt. Ich erinnere mich an meine Jugend in Deutschland als die Kinder, in der Hand einen Stock, damals Fahrradfelgen über die Straße schlugen. Heute wird der Stock in die Karkasse gesteckt und so der Reifen voran geschoben und dirigiert. So ändern sich die Zeiten.

Die Sonne brennt schon als ich meinen Frühstückstisch decke.  Die Tage werden länger. Also hole ich den Sonnenschirm raus.

Heimweg ---  Mpumalanga Road mit Mdzimba Mountains at the horizon

*
Nachtrag zum Kinderspiel mit Autoreifen
In der Werbung bereits angekommen. In der Shopping Mall in Ezulwini gesehen.




 
 

Sonntag, 22. Oktober 2017

Malaria kommt

Swasiland ist bei Touristen ein beliebtes Reiseziel. Einer dieser exotischen Orte in Afrika, der nicht mit Elend und Krankheiten für Schlagzeilen in den europäischen Medien sorgt.  Höchstens einmal im Jahr macht das Königreich Schlagzeilen, wenn der Monarch eine neue junge Frau aus dem Reich seiner aus Untertanen zur Königin erhebt. Oder, wenn die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Zahl der HIV-Infizierten bekannt gibt.  Swasiland liegt noch immer ganz oben im Ranking bei Aids.

Aids interessiert aufgeklärte Touristen aus Deutschland kaum, weil sich die Besucher mehr für die schöne Landschaft und die wilden Tiere interessieren. Sextourismus ist hier im Land noch kein Problem, wie in Kenia zum Beispiel.  Bei den Reisevorbereitungen erfährt der deutsche Tourist, dass Swasiland frei ist von sogenannten Tropenkrankheiten. Die Moskitos hier sind, wie bei uns in Deutschland die lästige Mücken. Wenn sie stechen dann juckt es. Eine Malaria-Prophylaxe, so wie in den Ländern mit Traumstränden, war bislang nicht nötig – in der Vergangenheit.

Seit 1988 erzähle ich meinen Besuchern, dass es hier keine Malaria gibt. Das hat sich jetzt aber schlagartig geändert. In der letzten Woche haben die Zeitungen von vier Todesfällen berichtet. Malaria als Todesursache. Selbst das hiesige Gesundheitsministerium ist aufgeschreckt.
Mein Schlafzimmer

Zur Beruhigung meiner Freunde und Leser des Blogs, ich schlafe nicht nur in Afrika, sondern überall wo es Mücken gibt (auch am Bodensee im Sommer) unter dem Moskitonetz. Das Summen am Ohr ist mir unerträglich.
 

Erwirscht, erschlagen

 Hier in Swasiland ist die malariafreie Zeit vorbei. Vielleicht auch eine Folge des Klimawandels, denn im Nachbarland Mosambik ist Malaria eine tödliche Epidemie.  Diese Nachricht hat natürlich Auswirkungen auf die Tourismusindustrie.  Auch wenn STA (Swaziland Tourist Authority) noch keine Warnung ausgesprochen hat, so beobachten die Gesundheitsämter in Deutschland die Entwicklung Afrika sehr sorgfältig.  

Interessant ist die Geschichte des Volkes der Swasis, die mir mein Freund Jabu erzählt. Die Gruppe um den Clan der Emaswati ist vor dem kriegerischen König Shaka Zulu nicht nur wegen seiner Brutalität und Kriege aus dem Zululand in die Berge geflohen, sondern auch, so erzählt man sich,  in die malariafreien Berge im Norden. Ins heutige Swasiland.  Die Menschen hier sind Traditionalisten. Deshalb glauben sie nicht daran, dass es in ihrem Königreich Malaria geben kann. Und wenn, dann kommt das Übel (natürlich) von den Nachbarn.  Eine Kampagne gegen Malaria gibt es zwar, gefördert von der WHO, aber so recht ernst nimmt man das hier im Highfeld oder Middlefeld nicht. Deshalb wirkt es etwas kurios, wenn ein Reporter die Empfehlung ausspricht, man solle Schweppes Dry Lemon oder Tonic Water trinken. Dieses Getränk enthalte Chinin und das schütze vor Malaria. Das wussten schon die britischen Kolonialisten. Sie erfanden den heute noch beliebten Mix „Gin Tonic“ als sun downer.

Sollte ich mir wohl wieder angewöhnen, bevor ich unter mein Moskitonetz krieche.

Aprilwetter

… würde man in Deutschland sagen. Kühl und regnerisch, gestern auf dem Weg nach Mbabane. Früh in die Stadt, um zwei Dinge zu erledigen.

1.       Die 40 Jahre alten Kamerawesten lösen sich langsam auf. Der Stoff, gutes festes Leinen, wird an den Rändern dünn und löcherig. Doch ohne diese praktischen „Taschen“ für alles, was ich am Körper tragen muss, fühle ich mich unsicher. Die Schneiderin Nomsa hat mir neue Westen nach altem Vorbild geschneidert, nun flickt sie mir die uralten.
In dieser Gasse, Treppe runter, sitzt Nomsa in ihrer Schneiderwerkstatt.

2.       Besuch im Hauptquartier der Firma „Swazi Mobile“. Ein neuer Anbieter für die mobile Telefonie und Datenübertragung. Gerade erst offiziell eingeweiht. Und gleich wirbt der Anbieter vollmundig mit einem Slogan, der zeigen soll: Anschluss an die Erste Welt! Ich kaufe mir einen mobilen Router und 15 GB Daten. Mein  Schlüssel zur Welt über Internet. Nach einigen Installationsproblemen klappt es schließlich.
Mobiler Router, meine Verbindung zum Internet.

Nun wollte ich auch eine Telefonkarte, pre-paid, um hier in Swasiland auch per WhatsApp zu kommunizieren. Die Karte habe ich in meinem Smartphone, aber WhatsApp geht nicht. Viele Versuche, im Laden, bei mir im Shopping Center. Keine Verbindung. Na, dann können die Kollegen das in Mbabane, im Hauptquartier?

Die Verkäuferin ist ausgeschlafen und pfiffig. Anders als die anderen, die eine Stunde lang versuchten und es nicht packten, sagt sie mir gleich: Die neue Nummer 79…… ist von der WhatsApp-Verwaltung (irgendwo auf der Erde) noch nicht registriert. Geht also noch nicht!

Eines dieser typischen Erfahrungen. Entweder Inkompetenz oder die Angst vor der Wahrheit ´bei den Verkäufern.

Dann also nicht.

Zurück in Ezulwini erwarte ich Dieter. Er ist der hiesige Schlüsseldienstmann. Er kann Türen öffnen und liefert verlorene Schlüssel neu. Nachdem ich feststellen musste, dass einige der Schlüssel während meiner Abwesenheit verschwunden sind, brauchte ich neue. Zur Sicherheit. 


Samstag, 21. Oktober 2017

Hell und Dunkel


Die Sonne scheint. Das Wetter zeigt sich hier wie bei uns in Deutschland  im April – Frühling eben.

Der Rhythmus in Swasiland gefällt mir allerdings besser, obwohl ich hier nur von 6 bis 6 Tageslicht habe. Kluge und weniger kluge Gespräche führe ich lieber im Hellen wenn ich wach bin. Im Unterschied zu unseren Gewohnheiten in Deutschland, denn dort hat sich das kulturelle und gesellschaftliche Leben  auf den Abend verschoben.  Wenn ich mich in Berlin um 20 oder 21 Uhr zurückziehe, werde ich schief angeschaut. Aus der Entfernung betrachtet leben Herr und Frau Mustermann erst nach dem voll getakteten Tag, wenn sie erschöpft ins Sofa sinken, vor dem Fernseher einschlafen oder sich aufraffen, sich mit Freunden zu treffen. Dann aber auch nur zum Small Talk bei Bier oder Wein.

Und noch etwas fällt mir auf. Hier habe ich mehr soziale Kontakte als in Berlin. Wahrscheinlich hat das auch etwas mit meinem Alter zu tun. Ich nehme mir die Zeit für Begegnungen. Schnell mal zum Bier treffen geht hier nicht. Will ich nicht, besser gesagt. 
 
 

Blick nach Süden


Blick nach Osten
 
Am Abend, kurz bevor wieder das Gewitter droht, bekomme ich für das elektrische Rolltor einen neuen Code und neu Fernbedienungen (remote control). Denn wieder ist eine dieser Einheiten während meiner Abwesenheit verschwunden. Also, ein neuer Code zur Sicherheit.

Donnerstag, 19. Oktober 2017

Frühkonferenz


Wichtiges Gespräch mit Jabu. Treffen in der Galerie BAHLE in der Stadt. Spätes Frühstück auf der Terrasse.

Kleine Lektion über die traditionellen Familienbande in der swasiländischen Gesellschaft. Das asymmetrische Verhalten auch bei den westlich ausgebildeten Eliten im Land. Ein Diskurs darüber, warum sich nichts grundsätzlich ändern wird, in kurzer Zeit. Die Parole des Königs, das Land bis zum Jahr 2022 in den Zustand der Ersten Welt zu transformieren, wird als Marketing Slogan angenommen. Doch eine Veränderung ist in so kurzer Zeit nicht zu erwarten. Wenn überhaupt wünschenswert, dann dauert dieser Übergang noch Generationen.

Ich merke diese Diskrepanz zwischen Moderne und Tradition täglich. Allerdings muss ich mich immer wieder davor hüten, diese Entwicklung (oder Nicht-Entwicklung) zu bewerten. Mein Vogel „Frührufer“ (aus der Familie der Rotkehlchen) holt mich immer wieder zurück in die Wirklichkeit, wenn ich mir beim Frühstück im Garten meinen Tagesplan zurechtlege. „Du bist hier Gast im Land. Du hast es schon mal versucht etwas zu ändern. Was ist davon geblieben? Nichts!“ … zwitschert mir der Vogel zu.

Mittwoch, 18. Oktober 2017

Fünf Sterne


Eine Verabredung im Royal Swazi Spa Hotel. Das Ende einer Veranstaltung als African Broadcasters on the Way to Digitalization. Zaungast. Der Kaffee an der Bar kostet 20 Emalangeni, mit heißer Milch ein Schnäppchen, wenn ich den Wechselkurs kenne.




 

Emalangeni

... heißt die Währung hier. 1:1 mit dem Südafrikanischen Rand austauschbar. In Swasiland kann mit Rand bezahlt werden, umgekehrt akzeptieren die Südafrikanischen Geschäfte keine Banknoten aus Swasiland.

Da ich häufiger zwei Währungen im Portemonnaie habe, nicht nur ich, natürlich auch die Touristen, kommt es relativ häufig vor, dass die 100er aus SA mit den 10ern aus SD verwechselt werden. Die blauer Farbe beim schnellen Kramen nach Geld irritiert.

Also hat die Regierung, die Zentralbank in Swasiland einen neuen Schein in einer anderen Farbe drucken lassen. Das fällt mir auf. Ich wusste schon immer, dass die Banknoten für Swasiland in einer deutschen Druckerei hergestellt werden. Ganz klein steht der Name auf dem Schein: Giesecke & Devrient . Germany steht auf der Rückseite unten, ganz klein.
 


  
Mein Problem mit dem Internetzugang ist nun gelöst. Ich habe mir ein mobiles Modem besorgt.
 

Stadtbilder

Hauptstraße in Mbabane
Nachdem ich am Montag beim Zahnarzt nicht genügend Bargeld dabei hatte, musste ich wieder nach Mbabane fahren. Ich zeige ein paar Impressionen vom Stadtbild. Das klare, recht heiße Sonnenwetter taucht die Stadt in ein schönes Licht.

ÄrzteHaus mit der Zahnarztpraxis im ersten Stock

Weihnachten in der Einkaufstraße

Kleines Mittagessen im Cuba Nora Café