Donnerstag, 3. Dezember 2015

Dezember 4 Freitag

Nachtrag zum toten Eisvogel am Mittwoch

Es ist schwerlich eine Parallele zwischen einem toten Eisvogel und 1000 toten Hühnern in der Gegend herzustellen. Trotzdem schreckt mich die Meldung in der Zeitung auf. Am gleichen Tag fallen Hühner tot um. Für die Reporter klarer Fall: Die Hitzewelle hat sie getötet.
Für mich ist die Meldung deswegen aufschlussreich, weil Temperaturen von 40 bis 42 Grad C gemessen wurden. So eben auch bei mir rund ums Haus.


 

Die Hühner, von denen hier die Rede ist, werden nicht in ungesunden Lagerhallen oder Legebatterien gemästet, sondern laufen ziemlich frei herum. Rund ums Haus, in Hof und Garten. Diese Tierhaltung ist Teil der Subsistenzwirtschaft, mit der sich geschäftstüchtige Familien ein Einkommen sichern. Auch sie beklagen, dass Wasser knapp ist. Der Strom wird demnächst auch rationiert, weil die Reservoirs für die Wasserkraftwerke trocken gefallen sind.



Würde ich die zum Teil verlogenen Berichte und Diskussionen in Deutschland zum Klimagipfel in Paris als News Junkie verfolgen, hier würde mich die Wut packen. Und was sagen die Diktatoren aus Afrika, die am Gipfel teilnehmen? Wortführer ist, wie schon oft, Robert Mugabe aus Zimbabwe (gleich um die Ecke).  Er und seine Kollegen beschimpfen den Norden, die Industrienationen wegen ihrer kolonialistischen Forderungen, die Länder Afrikas sollen ihren CO2-Ausstoß ebenfalls reduzieren. Wäre er nicht so ein Despot, könnte man ihm Recht geben. In meiner Nachbarschaft, auf einem Grundstück 200 Meter weiter entlang der Straße, wird gerade ein Hektar Buschland abgefackelt. Hier soll demnächst ein Neubau hochgezogen werden. Brandrodung ist ein hier im Land übliches Verfahren. Es ist zwar verboten, aber alte Gewohnheiten, seit Jahrhunderten überliefert, überdauern. Ob dieses offensichtliche Freisetzen von CO2 als Argument für Carbon Footprints in Swaziland geeignet ist, mit dem Finger aus Afrika zu zeigen, halte ich für Augenwischerei der eigentlichen Verursacher die Klimakatastrophe. Hautnah spüre ich es hier.

 Die Nacht über hat es geregnet. Am Morgen sehe ich diese Regenschönheit

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