Sonntag, 26. November 2017

Gäste

 

Hatte ich mich in der vergangenen Woche noch bei Freunden darüber beklagt, dass ich hier keine Ansprechpartner habe, so war der gestrige Samstag ein Gipfeltreffen kluger Leute im Haus. Es fing so harmlos mit einer Einladung zum Mittagessen an. Ich wollte die schmackhafte Kreation „stuffed tomatoes“, die Khumbuzile so vorzüglich auf den Teller zaubert, mit der Nachbarin Ingeborg teilen. Einfach mal gemeinsam das gute Essen genießen, nachdem ich den verkorksten Magen auskuriert hatte. Später fiel mir ein, dass auch Jabu gern isst. Also zehn gefüllte Tomaten.

Rosmarin aus dem Garten, frisch in den Reis
Außerdem hatten sich drei Lehrer von der Internationalen Schule Waterford angemeldet. Ebenso für den Tag um 12 Uhr. Sie wollten sich ein paar Dinge aus meiner aufzulösenden Kunstsammlung (Makonde) anschauen. Ich hatte nicht mit der Pünktlichkeit gerechnet. Sie standen plötzlich am Tor. Vermittelt hatte Tina diesen Kontakt. Sie ist seit kurzem Deutschlehrerin in diesem Elite-Internat. Auch sie und ihr Mann Collin fuhren plötzlich auf den Hof, um sich an der Begehung und Kunstbetrachtung zu beteiligen.
Als das Essen dann schließlich um 12:30 fertig war, die drei Lehrer sich verabschiedet hatten, war es selbstverständlich, dass Tina und Collin zum Essen blieben. „Mutter, gieß‘ Wasser in die Suppe, wir haben Gäste.“ Dieser Spruch aus alten Zeiten hing bei uns früher fein säuberlich gestickt als Leitspruch in der Küche. Die sonderbare Vermehrung klappte auch an diesem Samstag. Jeder bekam zwei Tomaten und eine Portion Avocado-Creme auf den Teller. Brot war reichlich vorhanden. 
Am Ende kam noch Patricia dazu. Die Doktorandin aus Pretoria, der ich ein Fläschchen Cannabis-Öl aus dem Nikolaiviertel versprochen hatte, nahm schließlich an dem großen, runden Tisch Platz.
In meinem Fundus nützlicher oder unnützer Dinge fand ich sogar noch Servietten mit Weihnachtsmann-Motiv. Eine fröhliche Runde, ausgelassene Stimmung (ohne Alkohol), kluge Gespräche. Gastfreundschaft, wie ich sie lange nicht erlebt habe.
Fazit: Ich werde diese Einladungen wiederholen.


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